Die Geschichte unseres Heims

Bereits im 14. Jahrhundert wurde den Armen und Bedürftigen im Sölllandl durch Privatinitiativen mittels Stiftungen geholfen.

Am 13.1.1795 wurde das erste Armenhaus im Sölllandl errichtet, in dem rund 15 BewohnerInnen untergebracht werden konnten. Da der bauliche Zustand des Gebäudes allerdings so schlecht war, dass die notwendigen Renovierungskosten in keinem Verhältnis zum gewünschten Nutzen standen, kauften die Gemeinden das „Lederer-Anwesen” in Söll. Das Landgericht Kufstein beurteilte das Objekt jedoch als nicht geeignet und stornierte den Kaufvertrag.

 

Da das Armenhaus in Söll als gänzlich unbrauchbar galt, bewilligte die königliche Landstelle den Ankauf des „Mesnerhauses” in Scheffau. Dieses verfügte über eine Stube, eine Küche, sechs Schlafzimmer (drei davon waren beheizbar), zwei Keller, ein Heulager, einen Werkzeugschuppen und einen Stall. Außerdem besaß das Gut noch einen Acker, Wald und eine Wiese mit einer Gesamtfläche von 8353 m².

 

Das „Mesnerhaus” erfüllte über 90 Jahre lang seinen Dienst für die Armen, Alten und Kranken bis es 1939 geschlossen wurde. Bis zum Jahr 1953 fanden die betroffenen Menschen Platz im Altenheim Ebbs.

 

Seit der Schließung des Mesnerhauses wurde die Agrarnutzfläche verpachtet und das Gebäude diente ab Juni 1941 als Lager für serbische Kriegsgefangene. Diese konnten damals gegen Entgelt als Hilfskraft ausgeliehen werden. Im Juni 1943 wurden die Serben durch französische Gefangene ersetzt, die noch im April 1945 auf den Scheffauer Höfen gearbeitet hatten.

 

Von 1945 bis 1953 war eine Scheffauer Familie als Pächter des ehemaligen Armenhauses gemeldet bis es im gleichen Jahr wegen Baufälligkeit abgetragen wurde.

Neubau eines Fürsorgeheims

Im Frühjahr 1951 entschlossen sich die drei Gemeinden Söll, Scheffau und Ellmau zum Neubau eines Fürsorgeheimes. Nach einer harten Diskussion und mit nur einer Stimme Mehrheit fiel die Entscheidung zugunsten des Standorts Scheffau.

Die drei Bürgermeister schlugen den Gemeinderäten zum Erwerb eines geeigneten Baugrundes einen Grundstückstausch vor, der dann wie folgt realisiert wurde: Das alte Grundstück mit einer Gesamtnutzfläche von 7912 m² wurde gegen das Grundstück von Frau Maria Aschenwald mit einer Gesamtnutzfläche von 6010 m² eingetauscht.

Der Besitzanteil am Altenheim wurde folgendermaßen aufgeteilt: 50 % Söll, 30 % Ellmau und 20 % Scheffau. Übereinstimmend wurde festgelegt, dass sowohl der Neubau, das bewegliche Anlagevermögen, Reparatur- und Erhaltungsaufwand und auch die Nahrungsmittelkosten nach dem vorgenannten Schlüssel umgelegt werden.

Im Jahr 1986 wurden die Modernisierung und die Erweiterung des östlichen Teils des Gebäudes beschlossen. Das 26-Millionen Schilling-Projekt wurde nach achtmonatiger Bauzeit abgeschlossen. Nun fanden 46 HeimbewohnerInnen Platz, die von zehn MitarbeiterInnen betreut wurden.

Entstehung von „Insa Dahoam"

Nachdem die Gemeinderatswahl 2016 auch eine Neuwahl des Verbandsobmanns und der Verbandsmitglieder (29. März 2016) erforderlich machte, setzte sich der neue Vorstand für eine zügige Umsetzung des Bauprojektes „Insa Dahoam” ein. Nach einer Präsentation der Neuplanung für die Gemeinderäte der drei Verbandsgemeinden am 11. April 2016 fand die vorgestellte Vorgehensweise für den Neubau einstimmige Unterstützung.

 

Das Bauprojekt der SRAP Sedlak Rissland Architekten

Schon am darauffolgenden Tag wurde das erste Gespräch mit der Bauleitung geführt. Nach Abklärung der Finanzierung und aller baurechtlichen Aspekte erfolgte die öffentliche Ausschreibung, und bereits am 22. Juli 2016 fand der feierliche Spatenstich statt.

 

Beim Spatenstich: Verbandsobmann Ing. Wolfgang Knabl, Christian Tschugg, Bürgermeister von Scheffau, Gerhard Erber, Fa. Planwerker Holzerber

Aufgrund des nahezu reibungslosen Bauverlaufes und der konsequenten Bauaufsicht konnte termingerecht am 13. Dezember 2016 die Firstgleiche gefeiert werden.

 

Nach intensivem Einsatz aller Beteiligten wurde das neue Heim fristgerecht und unter Einhaltung der kalkulierten Finanzmittel (€ 11 Mio.) Mitte Oktober 2017 fertiggestellt.

 

Die feierliche Einweihung des neuen Hauses fand am 18. November 2017 im Beisein von Tirols Landeshauptmann Günther Platter statt. Im Anschluss an die Segnung durch die Pfarrer Hw. Mag. Adam Zasada und Hw. Mag. Michael Pritz wurde der gesamten Bevölkerung an zwei Tagen der offenen Tür die Möglichkeit zur Besichtigung des neuen Heimes gegeben. Die BewohnerInnen konnten schließlich am 25. bzw. 26. November 2017 ihr neues „Dahoam” beziehen.

 

Bei der feierlichen Eröffnung v. l.: Heimleiter Thomas Einwaller, die Bürgermeister der drei Verbandsgemeinden Klaus Manzl (Ellmau), Christian Tschugg (Scheffau), Alois Horngacher (Söll), Bezirkshauptmann Christoph Platzgummer, LA Alois Margreiter, Verbandsobmann-Stv. Anton Zott, Landeshauptmann Günther Platter und Verbandsobmann Ing. Wolfgang Knabl